Bassgitarrist der Extraklasse, Komponist, Produzent – Hellmut Hattler ist eine lebende Legende mit der seltenen Fähigkeit, sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Als scheinbar unerschöpfliche musikalische Quelle gehört er zu jenem kleinen, erlesenen Kreis von Künstlern, denen es gelungen ist, sich in der meist kurzlebigen Popwelt über Jahrzehnte hinweg große Anerkennung und eine stetig wachsende Fangemeinde zu erhalten – und das, ohne jemals ihre unverkennbare künstlerische Identität zu verlieren.
Vielleicht findet sich ein Grund dafür in seiner Vita: Nach Jahren erzwungener Geigenstunden war er fest entschlossen, nie wieder ein Musikinstrument anzufassen. Doch als er begann, mit dem Bass zu experimentieren – jenem Instrument, das später zur Grundlage seines Ruhms werden sollte – geschah dies mit der festen Überzeugung, nur das zu spielen, was aus dem Herzen kam, was für ihn völlig intuitiv war. Eine seltene Haltung in der stark formatierten Unterhaltungsindustrie, die man ebenso liebt wie verachtet.
Seit über 30 Jahren steht Hellmut Hattler somit nicht nur für einen unverwechselbaren Sound und eine einzigartige, höchst beeindruckende Spieltechnik, sondern er hat es auch verstanden, sich künstlerisch niemals auf der Stelle zu bewegen – und die Musikwelt immer wieder mit neuen kreativen Projekten zu überraschen.
In den 70er-Jahren war Hellmuts legendäre Artrock-Formation KRAAN eine der einflussreichsten deutschen Bands: Sie schuf neue musikalische Mischformen und verkaufte Hunderttausende von Platten. In den 80er-Jahren trat Hellmut weltweit auf und spielte in wechselnden Allstar-Formationen mit herausragenden Kollegen wie Billy Cobham, Alphonse Mouzon, Brian Auger und vielen anderen. Schließlich bildete er in den 90er-Jahren eine Hälfte des international erfolgreichen und wegweisenden Acid-Hip-Jungle-Jazz-Duos TAB TWO, das sieben preisgekrönte Alben auf den Labels Virgin und Universal veröffentlichte. Nach zehn Jahren nahezu ununterbrochenen Tourens, Produzierens und Komponierens – unter anderem auch für Pop-Ikonen wie Tina Turner – löste sich das Duo 1999 auf.
Doch erneut bündelte Hellmut Hattler seine ganze Energie in eine Reihe von Veröffentlichungen, schlicht unter dem Namen HATTLER, und gewann abermals mehrere Preise, darunter den Echo, das deutsche Pendant zum Grammy. Auf dem Album The Kite vereint HH erneut seine langjährigen Weggefährten Oli Rubow (Schlagzeug, Programmierungen) und Torsten de Winkel (Gitarre) in einer eingängigen und vielseitigen Mischung aus seinem hochgelobten elektrischen Bassspiel, zeitgenössischer Electronica, gefühlvollem Gesang von Fola Dada, ethnischen Einflüssen und einer Prise jazziger „Coolness“, die er in den letzten zehn Jahren zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen entwickelt hat.
Fola Dada
Torsten de Winkel
Oli Rubow
Hellmut Hattler
Daniel Staemmler
Pete Roszkiewicz